Leistungsbeschreibung
Pädagogische Ausrichtung
An erster Stelle steht für uns die Zusammenarbeit und Einbindung aller beteiligten Akteure. Dabei vertreten wir eine säkulare Grundhaltung, also eine weltoffene Wertehaltung unabhängig von Glauben, Religion, Alter, Rasse, Herkunft, Bildung usw. Stattdessen sind Werte, wie zum Beispiel Güte, Aufrichtigkeit, Versöhnlichkeit, Mitgefühl, Fürsorge, Achtsamkeit, Respekt, Toleranz, Akzeptanz, Verständnis usw., zentraler Bestandteil des täglichen Zusammenlebens.
Im Rahmen der professionellen pädagogischen Arbeit orientieren wir uns, neben der grundsätzlichen Wertehaltung, an einem ganzheitlichen Ansatz der sich aus unterschiedlichen pädagogischen Leitlinien, Schwerpunkten und Handlungsmustern zusammensetzt. Neben dem humanistischen Menschenbild und einer heilpädagogischen Grundausrichtung, bilden für die Förderung und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen die zusätzlichen Angebote in Form von Traumafachberatung, Motopädie und Psychomotorik einen integralen Bestandteil:
Humanistisches Menschenbild – „Mensch sein“
Unser Selbstverständnis leitet sich in erster Linie aus dem achten Sozialgesetzbuch ab. Es orientiert sich dabei an den individuellen Bedürfnissen, persönlichen Wertvorstellungen und subjektiven Lebensgeschichten der uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Die Ziele und die praktische Umsetzung unserer Erziehung folgen Grundsätzen und Annahmen des heilpädagogischen Ansatzes und eines humanistischen Menschenbildes. Das humanistische Menschenbild ist eine wertgebundene Lebensauffassung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
„Der Humanismus betont die natürliche Vernunftbegabung, die ethische Verantwortung, die soziale Bindung, die freie Persönlichkeitsentfaltung so- wie das Streben nach Glück jedes einzelnen Menschen.“ (Humanistischer Verband Deutschland – HVD)
Darüber hinaus beinhaltet ein humanistisches Menschenbild folgende Maßstäbe:
- jedem Menschen ist unabhängig von seinen Möglichkeiten und Grenzen, seinem Verhalten und seinen Leistungen eine unveräußerliche Würde zu Eigen;
- jeder Mensch ist einzigartig, fähig und bestrebt, in völliger Autonomie sein Leben selbst zu bestimmen;
- der Mensch bildet eine ganzheitliche Einheit (Körper-Seele-Geist), die in wechselseitiger Interaktion mit der Umwelt und seinen Akteuren steht;
- alle Menschen sind gleichwertig und gleichberechtigt – die Würde des Menschen ist unantastbar;
- durchgängige Wertschätzung für das Individuum, seine Eigenständigkeit und Eigenartigkeit – Stärken sehen, erhalten und ausbauen.
Heilpädagogischer Ansatz – „Wert sein“
Auf Grundlage des humanistischen Menschenbilds setzt der heilpädagogische Ansatz a. Die Heilpädagogik, als professionelles pädagogisches Handlungsfeld, geht von einer entsprechen- den ethischen Grundhaltung aus, die von Empathie und Wertschätzung für den Klienten getragen ist. Außerdem gilt es, den Menschen mit all seinen Fähigkeiten, Problemen und Ressourcen sowie seinem sozialen Umfeld als Ganzes zu betrachten und ihn bei der Bearbeitung und Lösung von Problemen mit einzubeziehen. Des Weiteren gehören zu einem heilpädagogischen Ansatz folgende Grundsätze:
- Sicherung des Kindeswohls – Beachtung des Rechtes auf Leben, Würde und Selbstbestimmung;
- Verstehen und Akzeptieren der einzelnen Biografien mit all ihren Problemen, Konflikten und Traumata einerseits und den existierenden Fähigkeiten, Potenzialen und Ressourcen andererseits;
- Vermittlung realistischer Lebensbezüge sowie Begleitung und Unterstützung bei ei- ner realistischen Lebensplanung;
- Zulassen und Begleiten einer positiven, selbstbestimmten Persönlichkeitsentwicklung
- jeden Menschen als lern-, erziehungs- & bildungsfähig betrachten;
- positive Entwicklung und eine gezielte Förderung bedürfen stabiler Beziehungsverhältnisse und Vertrauen.
Traumapädagogik
Neben der angesprochenen heilpädagogischen und humanistischen Orientierung bildet die Traumapädagogik einen wichtigen Schwerpunkt unserer grundsätzlichen Haltung. Der Begriff beschreibt grundsätzlich eine Sammlung pädagogischer Methoden rund um den Begriff Trauma. Unter Traumapädagogik wird die Anwendung der Psychotraumatologie auf die sozialpädagogische Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit Vernachlässigungs-, Missbrauchs- und Misshandlungserfahrungen verstanden. Kinder und Jugendliche, die traumatisierende Erfahrungen gemacht haben, sollen durch gezielte Traumaarbeit im pädagogischen Alltag unterstützt werden. Im Mittelpunkt steht die menschliche Begegnung zwischen dem Kind oder Jugendlichen und der pädagogischen Fachkraft.
Die Basis der Traumapädagogik legt das Wissen um die Folgen von Traumatisierung und bio- grafischen Belastungen zu Grunde und legt somit den Schwerpunkt auf die Ressourcen und Resilienz der Kinder und Jugendlichen. Das traumapädagogische Umfeld ist so gestaltet, dass die leidvollen Erfahrungen durch korrigierende Beziehungserfahrungen ausgeglichen werden sollen. Die traumapädagogischen Angebote sind fester Bestandteil der Konzeptarbeit werden und durch entsprechende Fachkräfte durchgeführt werden. Folgende Zielsetzungen sollen dadurch verfolgt werden:
- Vermittlung von positiven und korrigierenden Bindungsangeboten in einem sicheren Lebensrahmen durch Bindungspersonen, die feinfühlig, die Bedarfe und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen wahrnehmen und beantworten
- Vertrauensaufbau durch bindungsorientierte Kommunikation
- Förderung der Selbstwirksamkeit
- Steigerung des Selbstwertgefühls und Entwicklungspotenzials
- Erleben von guten Beziehungs- und Bindungserfahrungen
- Teilhabe an der Gestaltung der eigenen Lebensbedingungen
- Erleben von Autonomie, Kompetenz und Zugehörigkeit
- Psychoedukation
- Förderung der Körper & Sinneswahrnehmung und der Emotionsregulation
- Entwicklung haltegebender Strukturen durch Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und transparentes Handeln der Pädagogen
Kurzbeschreibung der Gesamteinrichtung
1. Träger
Kinder- und Jugendhilfe Stoppelkamp GmbH & Co. KG (KJS)
Am Butterberge 16
59514 Welver-Borgeln
02921-9818796
verwaltung@kjs-online.de
2. Leistungsangebote
Hilfe zur Erziehung im Bereich der vollstationären Kinder- und Jugendhilfe gemäß §§ 34 & 35a SGB VIII in einer heilpädagogischen Intensivwohngruppe.
3. Organigramm
4. Selbstverständnis und Leitbild
An erster Stelle steht für uns die Zusammenarbeit und Einbindung aller beteiligten Akteure. Dabei vertreten wir eine säkulare Grundhaltung, also eine weltoffene Wertehaltung unabhängig von Glauben, Religion, Alter, Rasse, Herkunft, Bildung usw. Stattdessen sind Werte, wie zum Beispiel Güte, Aufrichtigkeit, Versöhnlichkeit, Mitgefühl, Fürsorge, Achtsamkeit, Respekt, Toleranz, Akzeptanz, Verständnis usw., zentraler Bestandteil des täglichen Zusammenlebens.
Die grundsätzliche pädagogische Ausrichtung orientiert sich dabei an folgenden Schwerpunkten und Handlungsmustern:
- Humanistisches Menschenbild;
- heilpädagogischer und traumapädagogischer Ansatz
- motopädischer (Haus Borgeln) bzw. psychomotorischer (Haus Werl) Schwerpunkt
Leitbild
Der Kranich symbolisiert das Leitbild der Kinder- und Jugendhilfe Stoppelkamp und steht in Japan für Glück und Langlebigkeit. Zugleich verkörpert er ein Symbol für Hoffnung und Wünsche. Unter dem Namen „Vogel des Glücks“ gilt der Kranich als ein Lebewesen, welcher die Ängste und Sorgen der Erwachsenen und Kinder auf seinen unendlichen Flügeln weit hinaus in den Himmel trägt. Ihre Flugformation in V- oder L-Form verweist auf die Gemeinschaft, da sie während des Flugs immer wieder ihre Position wechseln, um Energie zu sparen.
„Der Tag an dem Du einen Kranich geschenkt bekommst, ist ein glücklicher Tag.“ (Japanisches Sprichwort)
Wenn in Japan ein gefalteter Kranich verschenkt wird, bringt dieser sowohl dem Schenker als auch dem Beschenkten Glück und Gesundheit. Nach alter japanischer Weisheit bekommt die Person, die 1000 Papierkraniche faltet einen Wunsch erfüllt. In Japan wird der Origami- Kranich auch als Erziehungshelfer benutzt, da die Kinder durch sie an das gute Benehmen und Betragen der jungen Kraniche erinnern. Die Kraniche werden als Zeichen für Eintracht und Glück in der Familie angesehen.
Die Metapher des Kranichs prägt das Leitbild der Kinder- und Jugendhilfe Stoppelkamp:
Hoffnungen und Wünsche sollen gemeinsam erarbeitet und formuliert sowie die Realisierung Teil der Persönlichkeitsentwicklung und der Erziehung werden.
Ängste und Sorgen sollen gemeinsam definiert werden. Ziel ist es diese zu bewältigen und zu lernen mit diesen zu leben.
Glück und Gesundheit sollen nicht als Lebensziel gelten, sondern in Form von Wohlempfinden und Zufriedenheit Teil des alltäglichen Lebens sein.
Gemeinschaft als Grundlage für soziales Miteinander, Lernen und Persönlichkeitsentwicklung.
Erziehungshelfer als Basis für Vertrauen, Geborgen- und Sicherheit, sowie Förderung der Individualität und sozialen Integrität.
Beschreibung der Leistungsangebote
Haus Borgeln
Am Butterberge 16
59514 Welver-Borgeln
02921-9818796
hausborgeln@kjs-online.de
Schwerpunkte: Heil- und Traumapädagogik sowie Motopädie
Platzzahl: 7 Plätze
Haus Werl
Krumme Straße 1
59457 Werl
02922-9275733
verwaltung@kjs-online.de
Schwerpunkte: Heil- und Traumapädagogik sowie Psychomotorik
Platzzahl: 6 Plätze
Rechtsgrundlage
Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche im Bereich der vollstationären Kinder- und Jugendhilfe gem. §§ 34 und 35a SGB VIII in einer heilpädagogischen Intensivwohngruppe.
Personenkreis und Zielgruppen
Die Maßnahme richtet sich bevorzugt an Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren (begründete Ausnahmen sind möglich).
Die Maßnahme ist notwendig und geeignet, wenn mindestens einer der folgenden Indikatoren zutrifft:
- Notwendigkeit einer intensiven Unterstützung zur sozialen Integration/ eigenverantwortlichen Lebensführung und Verbesserung der Bedingungen in der Herkunftsfamilie;
- Störungsbilder wie FAS/ ADS/ ADHS/ Adipositas und/ oder psychosoziale (Bindungs-) Störungen;
- soziale und emotionale Entwicklungsstörungen/ -defizite aufgrund familiärer Belastungssituationen;
- kombinierte Störungen des Sozialverhaltens sowie Verhaltensauffälligkeiten, aufgrund psychischer Erkrankungen oder eines Suchthintergrundes der Eltern;
- Lern- und Entwicklungsdefizite oder weitere Aufmerksamkeits- und Verhaltensauffälligkeitsstörungen, ausgelöst durch traumatisierende Erlebnisse/ Erfahrungen;
- Psychische, seelische oder leichte geistige Behinderung.
Die Maßnahme ist nicht geeignet, wenn folgende Punkte zutreffen:
-
Akute Suizidgefahr/ permanente Eigen- und Fremdgefährdung;
-
Suchtproblematik;
-
schwere Form körperlicher und geistiger Behinderung;
-
erhöhte Form der Aggressivität;
-
totale Verweigerung und grundsätzlich fehlende Freiwilligkeit.
Ziele
- Positive Weiterentwicklung durch Persönlichkeits- und Biographiearbeit sowie entsprechender kinder- und jugendpsychiatrischer Diagnostik;
- Entfaltung und Koordination der Veranlagung und Begabung sowie Förderung einer positiven Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zur Umwelt;
- Persönliche Stärken und Ressourcen mobilisieren und parallel zur persönlichen Entwicklung soziale Integration im öffentlichen Leben fördern;
- Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen sowie Strukturierung des Alltags;
- Förderung psychischer, physischer und kognitiver Fähigkeiten sowie emotionale Stabilisierung;
- Entdeckung und Förderung von Lernchancen und –potenzialen
- Stärkung der sozialemotionalen Kompetenz und der Problemeinsicht sowie Beziehungsarbeit und (Weiter)Entwicklung eines sozialen Netzwerkes;
- Entlastung, Begleitung und Aufarbeitung von gestörten Beziehungsmustern zu den Herkunftsfamilien;
- Rückführung in die Herkunftsfamilie;
- Hilfe, Begleitung und Ermöglichung einer Verselbstständigung oder Beheimatung in einer alternativen Betreuungs-/ Wohnform.
Leistungen
Individualleistungen
Bereich | Beschreibung | |
Haus Borgeln | Haus Werl | |
Aufnahmeverfahren |
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Anamnese- und Diagnoseverfahren |
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Individuelle Entwicklungsplanung |
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Klientenbezogene Leistungen |
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Aufgabenfeld Bezugsfachkraft |
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Hilfeplanung |
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Intensive Familienarbeit |
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Evaluation und Dokumentation |
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Gruppenbezogene Leistungen
Bereich | Beschreibung | |
Strukturierung des Alltages |
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Hygiene-, Gesundheits- und Sexualerziehung |
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Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten |
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Schule und Bildung |
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Freizeit, Erlebnis und Ferien |
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Tradition und Kultur |
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Haus und Garten |
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Partizipation |
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Beschwerdemanagement |
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Umgang mit Krisen/ Um- setzung Schutzauftrag nach §8a SGB VIII |
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Rückführungs- und Per- spektivmanagement |
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Sonderaufwendungen im Einzelfall
Bereich | Beschreibung | |
Im Pauschalbetrag enthalten |
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Einzeln zu bewilligen und abzurechnen |
Folgende Sonderaufwendungen sind nicht Bestandteil der Kosten der Erziehung:
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Individuelle Sonderleistungen (nach Vereinbarungen)
Bereich | Beschreibung | |
HPG nach § 36 SGB 8 |
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Zusätzliche ambulantes Unterstützungsangebot/ besondere soz.-päd. Betreuung |
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Fahrtkosten |
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Therapeutische Zusatzangebote |
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Besondere Schul- oder Freizeitangebote |
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Ausstattung und Ressourcen
Bereich | Beschreibung | |
Haus Borgeln | Haus Werl | |
Platzzahl und Betreuungsschlüssel |
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Fachkräftequalifikationen |
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Räumlichkeiten und Ausstattung |
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Qualitätsentwicklungsvereinbarung
Bereich | Beschreibung | |
Qualitätsentwicklung |
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Qualitätssicherung |
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Dialog und Netzwerk |
Die am Prozess beteiligten Partner der Jugendhilfe erfüllen gemäß dem Kinder- und Jugendhilfegesetz festgelegte unterschiedliche Funktionen:
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